Der Winter kommt und kein Wasser nirgends? Zeit für die Winter-Classics! Es sind nicht viele Etappen, die bei Niedrigwasser zur Hochform auflaufen, aber wer sie kennt, dem bescheren sie hohen Sport abseits von Loipen und Schneekanonen. Teufelsschlucht, Stromboding, Rheinfall oder eben die Salzachöfen. Robert Machacek hat seinen größten Hausbach im Videoguide beschrieben.

Husch, vorbeirausch, das waren sie auch schon. Die Salzachöfen sind wieder einmal des Paddlers Tunnelblick zum Opfer gefallen. Viele Soca-Fans wissen es nicht einmal: Der Weg zum türkisfarbenen Lieblingsfluss kreuzt geradewegs den spektakulären Klammdurchbruch der Salzach. Unweit des Einstiegs, zwischen den Röhren von Hiefler- und Ofenauertunnel, schießt der Verkehr auf der Tauernautobahn übers Salzachbett. Kaum einen Kilometer Luftlinie die totale Einsamkeit: Im »Dom« herrschen Wasser und Fels, selbst dem Licht ist der Zugang nur spärlich gestattet. Im Schluchtengrund tost und gurgelt es, ein lebensfeindlicher Ort. Wildwasserpaddler, die im gehobenen Vierer souverän sind, und deren Rolle in jeder Situation funktioniert, können das Naturschauspiel vom Boot aus erleben.
Viele Wände sind zum Teil metertief unterspült, vor allem im »Hufeisen« lauern jede Menge Siphone. Gut, wer den Weg durchs Felsenchaos kennt. Danke, Robert, fürs Filmen und Schneiden.

Quelle: Sandra Jennifer Photography
Salzachöfen from Robert Machacek on Vimeo.
Die Salzachöfen zu befahren ist immer wieder ein großartiges Erlebnis. Man sollte sehr sicher im Boot sitzen und die Rolle notfalls perfekt beherrschen. Das Hauptkriterium ist immer das Hufeisen mit dem oft sehr unangenehmen Stromzug nach links in die unterspülte Wand.
Ich habe in meiner Jugend die Öfen mehrmals befahren, einmal bei einem sehr hohen Wasserstand, bei dem die großen Blöcke in der Endschlucht ausnahmslos überspült waren, das "Hufeisen" war damals eine recht große Walze. Diese Fahrt war einfach ein Abenteuer für sich und ich hatte mich lange darauf vorbereitet.